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Am 12. November 1779 schreibt Johann Wolfgang Goethe nach der Überquerung des Furkapasses an Charlotte Stein:
„...und sahen nunmehr den Rhonegletscher vor uns. Es ist der
ungeheuerste, den wir so ganz übersehen haben. Er nimmt den Sattel
eines Berges in sehr grosser Breite ein, steigt ununterbrochen herunter
bis da, wo unten im Tal die Rhone aus ihm herausfliesst. ... Es war ein
seltsamer Anblick, wenn man einen Moment seine Aufmerksamkeit von dem
Wege ab und auf sich selbst und die Gesellschaft wendete: in der
ödesten Gegend der Welt, und in einer einförmigen Gebirgswüste, wo man
rückwärts und vorwärts keine lebendige Seele weiss, wo man auf beiden
Seiten die weiten Tiefen verschlungener Gebirge hat, eine Reihe
Menschen zu sehen, deren einer in des anderen Fussstapfen tritt, und wo
in der ganzen glatt überzogenen Weite nichts in die Augen fällt, als
die Furche, die man gezogen hat.“
Im Sommer 1796 notiert Georg Wilhelm Friedrich Hegel in seinem ‚Tagebuch der Reise in die Berner Oberalpen‘:
„Diese Gegend, die von Furka und Grimsel eingeschlossen ist, heisst das Gletsch und übertrifft an Öde und Traurigkeit alles, was wir bisher noch sahen.“ |
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